++ Zur Schlachtschüssel nach Zautendorf ++
Freitag, 11.04.2025 Cadolzburg – Vogtsreichenbach – Zautendorf – Cadolzburg,
Wanderführer: Helmut Loch, 14 km
Freitagswanderung? Wir wandern doch immer am Donnerstag! Und wer ist dieser Helmut eigentlich?

Fragen über Fragen! Helmut ist sozusagen arbeitssuchend, d.h. er ist seit kurzem im Ruhestand und muss diesen nun mit sinnvollen, stressfreien Tätigkeiten ausfüllen. Bei bisher vier Wanderungen mit uns hat er versucht, den FAV Schwabach kennenzulernen. Nach der ersten und noch vor Beginn der zweiten Wanderung füllte er einen Aufnahmeantrag aus und reichte ihn an die Vorstandschaft, um sich in der Spalte „Mitglied“ eintragen zu können. Eine Wanderung später ist er an mich herangetreten, mit dem Wunsch, eine eigene Wanderung als Wanderführer anzubieten. Allerdings benötige er noch etwas Unterstützung. Kein Problem, das kriegen wir hin. Akribisch ausgearbeitet konnte ich die Wanderung an Walter und Lisa zur Information der Mitglieder über Newsletter und WhatsApp weitergeben.
Warum Freitag? Klare Antwort von Helmut: „Da gibt es Schlachtschüssel im Gasthaus, und das mag ich“.

Wir treffen uns am Bahnhof in Cadolzburg kurz vor zehn und siehe da, wir sind sechzehn. Weitere zwei mussten leider kurzfristig absagen. An einem Freitag!
Helmut hat auch zum Schnuppern vorsichtshalber gleich mal noch seine Frau Brigitte überreden können, die ja eigentlich heute arbeiten müsste. Vermutlich sicherheitshalber, schließlich stehen 3 Männern 13 weibliche Mitwanderinnen zur Seite. Immer das gleiche Problem mit dem Proporz! Das mit dem Wetter hat er auch gleich in den Griff bekommen, er hat einfach „Lisawetter“ gebucht.
Zur Wanderung: Zweimal ist er vorgewandert, um das leidige Thema mit Asphalt- und Pflasterwegen für Marianne erträglicher zu gestalten. Sie dankt es ihm ausdrücklich. Vom Bahnhof steigen wir hinauf zur Burg. Auf der Rückseite wieder hinunter und auf angenehm federnden Waldsteigen mit Buschwindröschen, blühendem Sauerklee und Lerchensporn zum Malerwinkel mit prächtiger Aussicht auf die Cadolzburg. Durch den Wald, vorbei am Waldhaus erreichen wir das Gelände vom Hundesportverein. Aufmerksam hat Helmut die Gruppe immer im Blick, nicht dass ihm da jemand verloren geht. Die folgende Querung hinüber zu den Fischteichen bei Vogtsreichenbach ist übersichtlich, da kann niemand ausbüxen. Um den Zautenbuck herum folgen wir nun dem Zautenbach mit Blick auf ein Gehege mit Alpakas, welche noch mit dicken Wollmützen und warmen Fellmänteln samt Winterstrümpfen hier grasen. Sie warten bereits sehnlichst auf den Mann mit der Schere für die Sommerkleidung.

Am Zautenbach entlang unter einer stattlichen Baumallee erreichen wir nach kurzer Zeit das Gasthaus „Zu den drei Linden“ in Zautenbach. Seine Schweinsbäckchen hat Helmut vorsichtshalber schon vorbestellt, nicht dass ihm da eine Leibspeise entgeht. Einen dicken Pluspunkt hat er sich für die Auswahl der Einkehr verdient. Blut- und Leberwurst, Kesselfleisch und Bratwurst, alles auf Kraut oder Kartoffelsalat, besser könnte es uns nicht ergehen. Anstrengend wird es danach zum Glück nicht mehr, vorbei am alten Richtungsstein gelangen wir wieder auf die Strecke zum Malerwinkel. Die Burg leuchtet nun in der warmen Nachmittagssonne und lädt geradezu zu einem Gruppenfoto ein. Der Ort bietet sich ebenfalls an, ein dickes Lob für die Premierenwanderung von Helmut auszusprechen. Das fränkisch-deftige „bassd scho“ kann er sicher als höchste Auszeichnung für sich verstehen. Wir als Mitwanderinnen und Mitwanderer freuen uns schon auf sein nächstes Wanderangebot. Und seine Brigitte darf er bei unseren nächsten Wanderungen gerne wieder mitbringen: „Dei bassd aa nei ins Kraut“!
Text und Bilder: Roland Rikirsch















