Fränkischer Albverein Schwabach e.V.

++ Wanderreise nach Lam im Bayerwald vom 26. bis 29. September 2024 ++

Neun Wanderbegeisterte, Isolde Haeckel, Lilo und Richard Haussner, Krimhilde Kuhse, Gudrun und Walter Müller, Gisela Pälloth sowie Elfriede und Heinz Spinnler, waren der Einladung von Beate und Gerd Wöhl gefolgt und machten sich auf den Weg nach Lam in den Bayerwald. Beate und Gerd kamen aus dem nahen Lohberg, OT Schwarzenbach, dazu, wo sie eine Ferienwohnung haben.

Zu unserer ersten Tour zum Einwandern trafen wir uns am Donnerstag um 14.00 Uhr am Gasthof Stöberl in Lam, unserer Unterkunft für das Wanderwochenende. Petrus hatte ein Einsehen und schickte nach dem Regen am Vormittag einige Sonnenstrahlen. Wir starteten auf dem Panoramaweg „Rund um Lam“ Richtung Berghäusl mit Blick auf Arber, Osser und Hohen Bogen. Unterwegs gab es dann doch wieder einen Regenschauer, was der guten Stimmung aber keinen Abbruch tat. Im Café Sahneberg war Stärkung angesagt, wo angesichts der großen Auswahl an Kuchen und Torten die Frage „Was nehme ich denn?“ gar nicht so einfach zu beantworten war.

Beim Verlassen des Cafés hatte es aufgehört zu regnen und wir konnten unseren Weg durch den Wald zur Fürstenzeche fortsetzen. Wie an anderen Orten des Bayerwalds, z.B. am Silberberg in Bodenmais, hatte es bis in das 19. Jh. hinein Bergbau zur Erzgewinnung gegeben. Die Fürstenzeche in Lam war lange geschlossen und kann erst seit kurzem zu bestimmten Zeiten nach Voranmeldung wieder besichtigt werden. Der Platz vor der Zeche bot eine gute Gelegenheit für einen Begrüßungsschnaps, einem Heidelbeerlikör von der Bärwurzerei und Obstbrennerei Drexler aus Arrach. Auf dem Zechenweg ging es zurück nach Lam, wo der Abend im Gasthof Stöberl gemütlich ausklang.

Am Freitag hieß es, zeitig aufzustehen, denn Treffpunkt war 8.40 Uhr wieder vor unserem Gasthof. Das Wetter überraschte mit blauem Himmel und Sonnenschein. Um 8.52 Uhr ging es mit dem Bus Richtung Arber zum Brennes auf 1.050 m Höhe, dank Guti Gästekarte kostenlos. Dort angekommen machten wir uns auf den Weg zur Mooshütte, wo man einen tollen Blick hinunter in den Lamer Winkel hat. Wegen des vielen Regens der letzten Zeit war der Weg mit seinen Steinen und Wurzeln doch recht anspruchsvoll.

Nach weiteren ca. 2 km erreichten wir den Kleinen Arbersee, entstanden in der letzten Eiszeit und heute ein Naturschutzgebiet. Beeindruckend sind vor allem die schwimmenden Inseln, die sich im See gebildet haben. Zunächst versperrten Wolken den Blick auf die beiden Türme der Wetterstation am Arber. Dafür konnten wir uns am Seeausfluss des Seebachs (der später zum Weißen Regen wird) die Stelle ansehen, wo früher lose Baumstämme im Weißen Regen per Trift ins Tal gebracht wurden – eine nicht ganz ungefährliche Arbeit. Im nahen Seehäusl gab es bei einer kleinen Pause Kaffee und Jagertee, aber auch ein kühles Weizen.

Beim Verlassen des Seehäusls konnten wir vor unserem Abstieg zur Reißbrücke doch noch die beiden Türme der Wetterstation am Arber sehen. Der erste Teil dieses Weges war wieder wegen der Steine und Wurzeln recht herausfordernd für uns alle, aber mit gegenseitiger Hilfe sind wir alle gut an der Reißbrücke angekommen. Hier ist der Weiße Regen schon ein reißender kleiner Fluss. An der dortigen Schutzhütte wurde eine Stärkung mit einem William Christ dankbar angenommen. Weiter ging es über Sommerau und die Zackermühle nach Lohberghütte. Wegen der sehr durchfeuchteten Wiesenwege am Weißen Regen nahmen wir dafür doch lieber die Straße entlang des Flusses. Es hatte inzwischen zugezogen und ab der Zackermühle ereilte uns etwa 20 Minuten vor dem Ziel noch ein Regenschauer. In Lohberghütte, einem Ortsteil von Lohberg, kehrten wir bei Lux und Fux ganz in der Nähe vom Bayerwaldtierpark ein. Kurz vor 16.00 Uhr ging es mit dem Bus zurück nach Lam, wo ein sehr schöner Wandertag zu Ende ging.

Am Samstag ließen wir es am Morgen etwas geruhsamer angehen. Treffen war diesmal um 10.00 Uhr wieder am Gasthof. Es hatte die ganze Nacht über weiter geregnet, weshalb wir uns beraten und die Tagestour verändert haben. Die ursprünglich geplante Strecke vom Berggasthof Eck über Mühlriegel zu den Einödhöfen wäre bei den Wegeverhältnissen zu riskant gewesen.

So sind wir zunächst mit 3 PKW nach Arrach gefahren. Arrach bildet zusammen mit dem Hauptort Lam sowie Lohberg die Ferienregion Lamer Winkel. Dort haben wir eine etwa einstündige Wanderung durch den Seepark Arrach und einen Teil des Arracher Moor gemacht. Danach ging es mit den 3 PKW weiter nach Vorderöd, einem Einödhof bei Lam auf ca. 800 m Höhe. Die Einödhöfe in dieser Region sind Höfe der Woidbauern, die dort mit ihren Familien wohnen. Von den vier Höfen Vorderöd, Hinteröd, Vorderwaldeck und Hinterwaldeck haben drei noch eine Gastwirtschaft, die am Wochenende oder nach Vereinbarung geöffnet hat.

Bei stimmungsvollen Wolken, die auch etwas Regen fallen ließen, wanderten wir von Vorderöd über Hinteröd nach Hinterwaldeck. Der Anstieg auf der Forststraße von Hinteröd nach Hinterwaldeck verbrauchte doch ganz schön Kalorien, die wir aber bei unserer Einkehr in dem urigen Einödhof von Hinterwaldeck uns bei Speis und Trank wieder zuführen konnten.

Petrus hatte ein Einsehen und verabschiedete uns mit Sonnenschein vom Einödhof. Für den Rückweg entschieden wir uns für den markierten Wanderweg durch den Wald nach Hinteröd. Zunächst ging es gemächlich bergauf und dann hinunter zu einer Brücke über einen Bach. Dort wartete auf uns die größte Herausforderung des Tages; ca. 100 m steil bergauf zu einer Pferdekoppel von Hinteröd. An trockenen Tagen sicher nicht so schwierig, aber bei dem nassen Boden und nassen Steinen für uns alle doch eine große Herausforderung. Mit gegenseitiger Hilfe und Unterhaken haben wir gemeinsam das schwierige Stück gut gemeistert.

Oben an der Koppel angekommen standen drei Pferde just an der Stelle, wo der Wanderweg die Koppel querte. Aber das Wanderzeichen war eindeutig und so sind wir ganz nah an den Pferden vorbei auf die andere Seite des Bauernhofs gegangen. Auf der Terrasse vom Einödhof Hinteröd brauchten wir erst einmal etwas Zeit und einen Williams Christ, um das bestandene Abenteuer zu begießen. Dazu gab es Schokolade und Plätzchen. So erholt sind wir dann das letzte Stück von Hinteröd nach Vorderöd gewandert, wo uns ein schon etwas betagter Esel zu unseren Autos begleitet hat. Bester Stimmung ging es dann zurück nach Lam.

Am Abend haben wir das Wanderwochenende im Gasthof Stöberl gemütlich ausklingen und das Erlebte noch einmal Revue passieren lassen. Auch wenn das Wetter noch Luft nach oben hatte, hatten wir in der Gruppe immer eine prima Stimmung. Wir waren uns alle einig, dass der Lamer Winkel, eingerahmt von Arber und Osser, eine sehr schöne und abwechslungsreiche Wanderregion ist. Der Sonntag war dann der Heimreise mit individuellen Unternehmungen vorbehalten.

Geschrieben nebst Fotos von Gerd und Beate Wöhl.

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