K473 Kulturweg Langwasser Süd

Donnerstag, 23.09.2021

Wanderführerin: Waltraud Bauer,       8,5 km

Die eigentliche Stadtteilgeschichte Langwassers beginnt erst nach dem zweiten Weltkrieg ab ca. 1949, als sich im Laufe der Jahre aus Aufmarschgelände und Monumentalbauten der Nationalsozialisten, sowie Baracken für Kriegsgefangene  und den ersten Wohnsiedlungen für Ausländer und Asylsuchende dauerhafte Siedlungen für Vertriebene und Aussiedler entwickelten. Heute ist Langwasser eine Trabantenstadt mit fast 40 000 Einwohnern.

Das Kürzel K473 für die Markierung des etwa 4 km langen Weges entstand aus der Postleitzahl des Zustellbezirkes Langwasser Süd unter Weglassung der Anfangsziffern „90“.

Beginnend an der U-Bahnstation Langwasser Süd führt unser Weg zunächst in den Südostteil des Stadtteils. Die „Allegorie des Wassers“, ein dreiteiliges Werk japanischer Künstler, geschaffen zum 500. Geburtstag Albrecht Dürers, zieht sich, wie eine mäandrierende Bachlinie aus Granitpflaster über 500 m durch die Grünanlagen zu Füßen der Hochhäuser. Eindrucksvoll und von hohem künstlerischem Wert, sind die überall an Hauswänden und Durchgängen angebrachten hochwertigen Graffiti-Kunstwerke von Julian Vogel. An der Georg-Ledebour-Schule, dem östlichsten Punkt des Kunstweges, steht eine weitere Reminiszenz an Albrecht Dürer, in Anlehnung an seinen Kupferstich Melencolia I. Wir zerbrechen uns die Köpfe an seinem „magischen Quadrat“, eine Darstellung von 4x4 kleinen Quadraten mit jeweils einer Zahl im Innern. Wir kommen zu dem Schluss, dass, wie man die Zahlen auch addiert, waagerecht, senkrecht, diagonal, in den vier äußeren Quadranten, immer eine Summe von 34 herauskommt. Deren Quersumme ergibt letztendlich die „heilige Zahl 7“. Schlaue Köpfe haben herausgefunden, dass insgesamt 86 Möglichkeiten bestehen, aus der Addition von vier Zahlen des Quadrates die Summe von 34 zu erhalten.









Um den ganzen Zahlensalat wieder aus unseren Köpfen zu bringen gönnen wir uns eine Mittagspause beim Einkaufscenter an der „Brunnenorgel“, einem Erinnerungsmal zum 50-jährigen Bestehen des Bürgervereins Langwasser.

Ausgeruht und gestärkt gehen wir nun den Westteil unserer Route an. Kunstwerke wie der Apollobrunnen, die Fohlengruppe, der Taubenschwarmbrunnen ziehen ebenso unsere Aufmerksamkeit auf sich, wie das riesige, mehrsprachige Graffiti von Kindern, Jugendlichen und Senioren „Wir sind Langwasser“.

Das Mahnmal für einen provisorischen Friedhof für 842 Kriegsgefangene, sowie das Marshallplan-Denkmal runden den Tag nochmal geschichtsträchtig ab.

Vielen Dank Waltraud – so etwas Eindrucksvolles hatten wir uns hier nicht erwartet!

Text und Bilder: Roland Rikirsch

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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